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Die Bornasche Krankheit
    Einige Infos

 von  Anja von Dieken

 und Nicola Willem  ( Tierheilpraktikerin)

 

Die Bornasche Krankheit ist eine Erkrankung beim Pferd, die schon seit 300 Jahren bekannt ist aber erst in den letzten 30 Jahren intensiver erforscht wurde (Prof. Dr. Ludwig, Dr. Bode).

Es handelt sich dabei um eine Viruserkrankung, die das Gehirn und das Rückenmark angreift und zu vielen sehr unterschiedlichen Symptomen führen kann.                                                                     
Die Vieren greifen hauptsächlich die Zellen des limbischen Systems und die graue Substanz im Gehirn an. Andere Teile des Gehirns und des Rückenmarks können aber auch befallen werden.                                                       
Sie zerstören keine Zellen machen aber Entzündungen (Polioencephalomyelitis oder Panencephalitis). Die Erreger bleiben ein Leben lang im Organismus und lösen immer mal wieder einen neuen Krankheitsschub aus. Vorzugsweise wenn die Tiere unter Stress geraten oder das Immunsystem schwächelt.        
                                                      
Auftreten: weltweit

Empfängliche Tiere: Pferde, Schafe, Hunde, Katzen, Ratten, Strauße und einige Wildtiere.

Übertragung: über Ausscheidungen der Feldspitzmaus nicht von Pferd zu Pferd oder durch blutsaugende Insekten

Auslöser: das Borna- Virus, auch Borna- Disease- Virus genannt

Inkubationszeit: Wochen bis Monate

Infektionsweg: beim z.B. Grasen auf der Weide werden Ausscheidungen der Feldspitzmaus aufgenommen und durch Rachen- und Nasenschleimhaut gelangen die Viren über den Riechnerv oder Gesichtsnerv zum Zentral Nervensystem.

Erkrankungshäufigkeit: ca. 50% aller Pferde haben Antikörper gegen Borna- Viren ohne erkrankt zu sein. Von allen Pferden die Kontakt mit dem Erreger hatten erkrankt nur ca. jedes Zweitausendste.             
Es haben also viele Pferde Kontakt mit den Vieren, die Erkrankungshäufigkeit ist aber sehr gering.

Symptome:

 o häufiges Gähnen  

 o verändertes Verhalten wie Ängstlichkeit, Schreckhaftigkeit, Aggressivität, Reizbarkeit, 

 o Depression, Apathie, Unrittigkeit, schläfriges Verhalten, Leistungsschwäche

 o Lichtscheue, Sehstörungen, tränende Augen

 o verstärktes Speicheln

 o Zähneknirschen, Zunge heraus hängen lassen

 o Narkolepsie

 o Gleichgewichtsstörungen

 o wechselnde Lahmheiten

 o Probleme im Verdauungsapparat mit Appetitlosigkeit und Koliksymptomen

 o Kreis- bzw. Manegebewegungen

 o Zuckungen Schlingkrämpfe

 o Ataxie, Lähmungen

 o Festliegen

 o Kopfschütteln bzw. Heed- Schaking- Syndrom

Die Symptome können also sehr unterschiedlich und vielfältig sein. Sie treten nicht bei einem Pferd alle gleichzeitig auf, meist sind es ein bis vier dieser Symptome die sich in unterschiedlichster Kombination zeigen.

Verlauf: Die Erkrankung tritt in Schüben auf. Wobei ein Schub mehrere Wochen dauern kann. Ob dieser sich wiederholt und wann ist von verschiedenen Faktoren abhängig:

 o Häufigkeit der Virusaktivierung

 o resistenzmindernde Faktoren ( Immunsuspenssion, Stress, Aufregung )

 o Impfungen

 o Wurmkuren

 o andere Krankheiten

 o Erbfaktoren

Die Vieren bleiben immer im Körper aber bei guter Abwehrlage kann es sein, das es nie wieder zu einem Ausbruch kommt.

Bevor der Nachweis am lebenden Pferd möglich war, ging man davon aus das 90% der erkrankten Tiere an dieser starben. Heute weiß man das nur ein geringer Anteil der erkrankten Pferde tatsächlich daran sterben.

Nachweis: über einen speziellen Bluttest

o ELISA ( Enzym Linked Immunosorbent Assay ) zum Nachweis von Virusspezifischem Eiweiß im Plasma

o sowie cirkulierende Immunkomplexe ( cirkulating immune complexes, CIC )

o Antikörper über ein Enzym- Immun- Assay ( Tripple EIA )

o wird durchgeführt in einem speziellen im Labor :

Dedimed GmbH

Europarc Labor

Heinrich- Herz- Straße 3

14532 Kleinmachnow

Tel.: 0049 (0)33203 879420

Fax: 0049 (0) 33203 974921

 

Ein Normaler Antikörpertiter sagt nur etwas über den Kontakt mit dem Virus aus, aber nichts über die Erkrankung!

Therapie:

o Amantadin 200 ( hemmt das Wachstum der Viren )

o Homöopathika: Engystol ( Heel ), Ferrum phosph. C30, Phosphor Homacord ( Heel )

o Futterzusätze: Vitamin C, Aminosäure L- Lysin (enthaltende in z. B.  Recover Horse oder Maga  Horse von Dimax)

Die Dauer der Therapie beträgt min. 3 Monate, wobei sich innerhalb von 4 Wochen eine deutl. Besserung einstellt.

Wiederholt wird die Therapie entweder wenn ein neuer Schub kommt oder vorbeugend 2 x im Jahr für 4 Wochen in der Fellwechselzeit.

Es gibt Fälle bei denen nach der ersten Therapie nie wieder Symptome auftreten, aber auch einige Pferde die Lebenslang ohne Unterbrechung therapiert werden müssen weil bei jedem Absetzversuch die Symptome zurückkommen.

Die meisten Pferde kommen aber im Durchschnitt mit 3 Monaten Therapie pro Jahr aus.

Haltung: Die erkrankten Pferde müssen nicht von den anderen isoliert werden! Eine Ansteckung von Pferde zu Pferd ist nicht möglich, außer bei tragenden Stuten die während der Trächtigkeit einen Krankheitsschub haben. Die Gefahr geht von der Feldspitzmaus aus und der sind die Pferde gleichermaßen ausgesetzt.

50% aller Pferde haben Kontakt mit dem Virus und bilden Antikörper gegen Bornaviren aber nur ca. jedes 2000ste Pferde erkrankt daran! Die Pferde sollten keinem unnötigen Stress ausgesetzt werden und optimal gefüttert werden.

 

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